Die Geschichte

Der Spitz ist die älteste Hunderasse der Welt.
Seit mehr als 8000 Jahren gibt es Spitze, wie zahlreiche fossile Hundeskelette in Asien und Europa beweisen.
Um 6000 v.Chr. wird die Menschheit sesshaft  und mit ihr der so genannte Torfspitz (canis familiaris palustris),
weil er besser als seine jagdsüchtigen Artgenossen die Aufgabe, Haus, Hof und Vieh zu hüten, erfüllt.
Um 3000 v.Chr. tragen die Elamiter goldene  Amulette vom Spitz, der "Herrin der Tiere" zum Schutz von Haus und Familie.
Um 400 v.Chr. zieren die Bilder vom Spitz als Familienhund Weinkrüge sowie Grabbeigaben und Urnen, die Herrchen und Frauchen auch  im Jenseits beschützen sollen.

 
Aufgrund der damaligen, im Vergleich zu heute rauhen Lebensart der Menschen, konnten nur gesunde und robuste Hunde leben und sich fortpflanzen. Die kleinen und kleinsten Exemplare eines  Hundewurfes wurden meistens ausgesondert und als nicht lebenswert empfunden. Trotzdem entwickelten sich in den verschiedenen Gegenden Mitteleuropas Spitze verschiedener Größenschläge, die dem jeweiligen Verwendungszweck  des Menschen angepaßt waren.
 
16./17.Jahrhundert avancieren die Luxusspitze zum Statussymbol im aufstrebenden Venedig. Mitte des 18. Jahrhunderts kamen die ersten Spitze vom Kontinent nach England.
Der früheste  schriftliche Beleg hierfür findet sich im Begleitschreiben vom 28. November 1767 der Königin Charlotte, einer mecklenburger Prinzessin und Gattin des englischen Königs Georg III, mit dem sie Lord Haarcourt ein Pärchen  "Pomeranian dogs" direkt importiert "from Pomeranian" schenkt.
18./19.Jahrhundert machen Queen Victoria und Edward VII den Spitz zum englischen High-Society-Hund. Edwards weißer Großspitz darf  sogar mit zur Kur nach Baden-Baden.
Doch auch im einfachen Volk macht sich der Spitz breit, wie unzählige zeitgenössische Gemälde und Skizzen bezeugen. Als Begleithund von Fuhrmännern auf Handelswegen und auf  Walfangschiffen kommt der Spitz zu dieser Zeit auch viel in der Welt herum (Ahnen des Wolfsspitzes).
 
1899 wird der Verein für Deutsche Spitze e.V. gegründet.
Mit dem Aufkommen von organisierten Hundeausstellungen  ab der Mitte des letzten Jahrhunderts begannen Liebhaber der Spitze gezielt verschiedene Größen und Farben zu züchten. Betreut wurden die Zwergspitzzüchter vor dem Ersten Weltkrieg vom Internationalen Zwerghundeklub in  Berlin.
 
Anfang 20.Jahrhundert gerät der Spitz durch die Kriegswirren etwas in Vergessenheit. Die Wolle des Spitzes wird im Krieg allerdings geschätzt wie nie- lässt sie sich doch so gut verarbeiten: zu Mützen und  Handschuhen und – kaum zu glauben, aber wahr - der Unterwäsche der Royal Navy.
Sowohl nach dem 1.Weltkrieg als auch nach dem 2.Weltkrieg wurde die Spitzzucht weitergefürt. In Deutschland betreut der Verein für Deutsche Spitze inzwischen 5 Spitzvarietäten, den Wolfsspitz, den Groß-, den Mittel-, den Klein- und den Zwergspitz sowie den Japanspitz.
 
Der Spitz ist weltweit vertreten, er hat Verwandte in Europa, von Italien (Volpino Italiano) bis Skandinavien (Finnischer Spitz)  sowie in Amerika (American Eskimo Dog) und Übersee.
 
1957 wird die Spitz-Hündin Laika an Bord der Sputnik 2 in den Weltraum geschossen. Acht Tage geht alles  gut, dann stirbt das tapfere Spitzmädel an Sauerstoffmangel.